Papier: 1. Technische Bestandsaufnahme
Originalversion
| 1 | 1. Technische Bestandsaufnahme: Notwendigkeit und Formen des |
| 2 | Netzwerkmanagements |
| 3 | |
| 4 | Die immer intensivere Nutzung netzgestützter Dienste und |
| 5 | immer neue Anwendungen führen zu deutlich steigenden |
| 6 | Datenvolumina. Zugleich gibt es immer mehr über |
| 7 | IP-Datenübermittlung realisierte Dienste, die von |
| 8 | spezifischen Qualitätsanforderungen bei der Datenübertragung |
| 9 | abhängig sind. |
| 10 | Vor diesem Hintergrund hat sich unter dem Stichwort "Quality |
| 11 | of Service" eine Diskussion über die Notwendigkeit |
| 12 | verstärkter Maßnahmen zum Netzwerkmanagement entwickelt. |
| 13 | |
| 14 | Dabei lässt sich der Begriff "Quality of Service" aus zwei |
| 15 | Perspektiven bestimmen. Zum einen beschreibt er die |
| 16 | wahrgenommene Qualität eines Kommunikationsdienstes aus |
| 17 | Sicht der Anwenderinnen und Anwender. Zum anderen steht er |
| 18 | von ingenieurstechnischer Warte aus für all jene |
| 19 | Verkehrssteuerungsmaßnahmen, welche die Güte der |
| 20 | Datenübertragung für die Endnutzer verbessern soll. Mit der |
| 21 | "Quality of Service" eng verbunden sind Maßnahmen im |
| 22 | Netzwerkmanagement, die eine priorisierte Beförderung von |
| 23 | Datenpaketen befördern. |
| 24 | Während die subjektiv vom Verbraucher gefühlte |
| 25 | Servicequalität schwer quantifizierbar ist, existieren |
| 26 | ingenieurstechnisch spezifische Parameter zur Erfassung der |
| 27 | QoS: |
| 28 | - Latenzzeit: die Verzögerung der Ende-zu-Ende-Übertragung |
| 29 | - Jitter: die Abweichung der Latenzzeit von ihrem Mittelwert |
| 30 | - Paketverlustrate: die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne |
| 31 | IP-Pakete bei der Übertragung verloren gehen (oder – bei |
| 32 | Echtzeitdiensten – ihr Ziel zu spät erreichen) |
| 33 | - Durchsatz: die pro Zeiteinheit im Mittel übertragene |
| 34 | Datenmenge. |
| 35 | - Bandbreite: die Datentransportgeschwindigkeit innerhalb |
| 36 | des Teilstücks einer Verbindung. |
| 37 | |
| 38 | Quality of Service kann als "Zusicherung von Grenzwerten" |
| 39 | dieser fünf Eigenschaften "für eine komplette Verbindung |
| 40 | zwischen zwei Endpunkten" definiert werden. [Fußnote: Vgl. |
| 41 | Donnerhacke, Lutz: Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung |
| 42 | „Netzneutralität – Kapazitätsengpässe, Differenzierung, |
| 43 | Netzwerkmanagement“ am 4.10.2010, S. 1.] |
| 44 | |
| 45 | Entscheidend für die Erreichung bestimmter Zielwerte für die |
| 46 | genannten Qualitätsparameter ist damit nicht allein die zur |
| 47 | Verfügung stehende Bandbreite, sondern insbesondere auch die |
| 48 | Tatsache, ob es an bestimmten Stellen zu Engpasssituationen |
| 49 | kommen kann und wie mit diesen umgegangen wird. |
| 50 | |
| 51 | Kommt es in den bzw. zwischen den das Internet bildenden |
| 52 | Netzen zu Engpässen, ist der übliche schnelle Transport |
| 53 | aller Datenpakete praktisch ohne Zeitverzug nicht mehr |
| 54 | gewährleistet. Verzögerungen im Transport haben allerdings |
| 55 | unterschiedlich starke Auswirkungen auf die hinter den |
| 56 | Datenpaketen stehenden Anwendungen und Dienste. |
| 57 | |
| 58 | Während für Internet-Sprachtelefonie bereits eine kurze |
| 59 | Verzögerung oder der Verlust weniger Datenpakete erhebliche |
| 60 | Auswirkungen hat oder für Online-Spiele eine schnelle |
| 61 | Reaktionszeit erforderlich ist, bieten schon |
| 62 | Streaming-Dienste deutlich größere Puffermöglichkeiten, um |
| 63 | Unterbrechungen oder Verzögerungen im Datenfluss |
| 64 | auszugleichen; bei einer Email bleibt eine kurzzeitige |
| 65 | Verzögerung von einigen Sekunden oder selbst wenigen Minuten |
| 66 | in der Regel unbemerkt. Dabei wirken sich, je nach Dienst, |
| 67 | die unterschiedlichen eingangs benannten Qualitätsparameter |
| 68 | unterschiedlich stark und in verschiedener Weise auf die |
| 69 | Dienstequalität aus. |
| 70 | |
| 71 | Aus dieser Ausgangslage ergibt sich der Wunsch einer |
| 72 | differenzierten Behandlung von Datenpaketen, um eine |
| 73 | bevorrechtigte (priorisierte) Durchleitung bestimmter Pakete |
| 74 | oder sogar die Zusicherung bestimmter absoluter |
| 75 | Transportqualitäten für bestimmte Dienste zu ermöglichen. |
| 76 | |
| 77 | Die Notwendigkeit zu solchen Differenzierungen ergibt sich |
| 78 | aber nur, wenn nicht bereits die gleichberechtigte |
| 79 | Durchleitung die erforderliche Transportqualität |
| 80 | gewährleisten kann. Dies ist nur dann der Fall, wenn es im |
| 81 | Rahmen des Transports zu Kapazitätsengpässen kommt. |
Der Text verglichen mit der Originalversion
| 1 | 1. Technische Bestandsaufnahme: Notwendigkeit und Formen des |
| 2 | Netzwerkmanagements |
| 3 | |
| 4 | Die immer intensivere Nutzung netzgestützter Dienste und |
| 5 | immer neue Anwendungen führen zu deutlich steigenden |
| 6 | Datenvolumina. Zugleich gibt es immer mehr über |
| 7 | IP-Datenübermittlung realisierte Dienste, die von |
| 8 | spezifischen Qualitätsanforderungen bei der Datenübertragung |
| 9 | abhängig sind. |
| 10 | Vor diesem Hintergrund hat sich unter dem Stichwort "Quality |
| 11 | of Service" eine Diskussion über die Notwendigkeit |
| 12 | verstärkter Maßnahmen zum Netzwerkmanagement entwickelt. |
| 13 | |
| 14 | Dabei lässt sich der Begriff "Quality of Service" aus zwei |
| 15 | Perspektiven bestimmen. Zum einen beschreibt er die |
| 16 | wahrgenommene Qualität eines Kommunikationsdienstes aus |
| 17 | Sicht der Anwenderinnen und Anwender. Zum anderen steht er |
| 18 | von ingenieurstechnischer Warte aus für all jene |
| 19 | Verkehrssteuerungsmaßnahmen, welche die Güte der |
| 20 | Datenübertragung für die Endnutzer verbessern soll. Mit der |
| 21 | "Quality of Service" eng verbunden sind Maßnahmen im |
| 22 | Netzwerkmanagement, die eine priorisierte Beförderung von |
| 23 | Datenpaketen befördern. |
| 24 | Während die subjektiv vom Verbraucher gefühlte |
| 25 | Servicequalität schwer quantifizierbar ist, existieren |
| 26 | ingenieurstechnisch spezifische Parameter zur Erfassung der |
| 27 | QoS: |
| 28 | - Latenzzeit: die Verzögerung der Ende-zu-Ende-Übertragung |
| 29 | - Jitter: die Abweichung der Latenzzeit von ihrem Mittelwert |
| 30 | - Paketverlustrate: die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne |
| 31 | IP-Pakete bei der Übertragung verloren gehen (oder – bei |
| 32 | Echtzeitdiensten – ihr Ziel zu spät erreichen) |
| 33 | - Durchsatz: die pro Zeiteinheit im Mittel übertragene |
| 34 | Datenmenge. |
| 35 | - Bandbreite: die Datentransportgeschwindigkeit innerhalb |
| 36 | des Teilstücks einer Verbindung. |
| 37 | |
| 38 | Quality of Service kann als "Zusicherung von Grenzwerten" |
| 39 | dieser fünf Eigenschaften "für eine komplette Verbindung |
| 40 | zwischen zwei Endpunkten" definiert werden. [Fußnote: Vgl. |
| 41 | Donnerhacke, Lutz: Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung |
| 42 | „Netzneutralität – Kapazitätsengpässe, Differenzierung, |
| 43 | Netzwerkmanagement“ am 4.10.2010, S. 1.] |
| 44 | |
| 45 | Entscheidend für die Erreichung bestimmter Zielwerte für die |
| 46 | genannten Qualitätsparameter ist damit nicht allein die zur |
| 47 | Verfügung stehende Bandbreite, sondern insbesondere auch die |
| 48 | Tatsache, ob es an bestimmten Stellen zu Engpasssituationen |
| 49 | kommen kann und wie mit diesen umgegangen wird. |
| 50 | |
| 51 | Kommt es in den bzw. zwischen den das Internet bildenden |
| 52 | Netzen zu Engpässen, ist der übliche schnelle Transport |
| 53 | aller Datenpakete praktisch ohne Zeitverzug nicht mehr |
| 54 | gewährleistet. Verzögerungen im Transport haben allerdings |
| 55 | unterschiedlich starke Auswirkungen auf die hinter den |
| 56 | Datenpaketen stehenden Anwendungen und Dienste. |
| 57 | |
| 58 | Während für Internet-Sprachtelefonie bereits eine kurze |
| 59 | Verzögerung oder der Verlust weniger Datenpakete erhebliche |
| 60 | Auswirkungen hat oder für Online-Spiele eine schnelle |
| 61 | Reaktionszeit erforderlich ist, bieten schon |
| 62 | Streaming-Dienste deutlich größere Puffermöglichkeiten, um |
| 63 | Unterbrechungen oder Verzögerungen im Datenfluss |
| 64 | auszugleichen; bei einer Email bleibt eine kurzzeitige |
| 65 | Verzögerung von einigen Sekunden oder selbst wenigen Minuten |
| 66 | in der Regel unbemerkt. Dabei wirken sich, je nach Dienst, |
| 67 | die unterschiedlichen eingangs benannten Qualitätsparameter |
| 68 | unterschiedlich stark und in verschiedener Weise auf die |
| 69 | Dienstequalität aus. |
| 70 | |
| 71 | Aus dieser Ausgangslage ergibt sich der Wunsch einer |
| 72 | differenzierten Behandlung von Datenpaketen, um eine |
| 73 | bevorrechtigte (priorisierte) Durchleitung bestimmter Pakete |
| 74 | oder sogar die Zusicherung bestimmter absoluter |
| 75 | Transportqualitäten für bestimmte Dienste zu ermöglichen. |
| 76 | |
| 77 | Die Notwendigkeit zu solchen Differenzierungen ergibt sich |
| 78 | aber nur, wenn nicht bereits die gleichberechtigte |
| 79 | Durchleitung die erforderliche Transportqualität |
| 80 | gewährleisten kann. Dies ist nur dann der Fall, wenn es im |
| 81 | Rahmen des Transports zu Kapazitätsengpässen kommt. |
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