Qualitätsklassen nur für eingehende Pakete verbindungsorientierter Protokolle
Damit z.B. VoIP, IPTV und weitere Services zuverlässig angeboten werden können, ist ein Qualitätsmanagement nötig. Dieses Qualitätsmanegement darf aber nicht dazu führen, dass Wettbewerbsverzerrungen im Internet stattfinden. So dürfen z.B. finanzstarke Serviceprovider schwächeren Konkurrenten nicht einfach die Bandbreite abklemmen können.
Damit dennoch innovative neue Services angeboten werden können, sollen Qualitätsklassen erlaubt werden, allerdings nur für verbindungsorientierte Protokolle wie TCP und dort wiederum nur für eingehende Pakete. In allen anderen Fällen sollen Qualitätsklassen verboten werden.
Begründung: Auch heute ist es so, dass ein gewöhnlicher Nutzer viel mehr Daten aus dem Internet herunterläd, als selber hochläd. Dadurch, dass es nur für die eingehenden Pakete unterschiedliche Qualitätsklassen gibt, ist somit die Qualität der Datenübertragung im Wesentlichen unabhängig vom Serviceanbieter. Somit ist dafür gesorgt, dass es zu keinen allzugroßen Wettbewerbsverzerrungen kommen kann.
Allerdings ist auch eine zuverlässige Nutzung von z.B. VoIP möglich, dort müssten z.B. die Telefonierenden lediglich über ein verbindungsorientiertes Protokoll (z.B. TCP) kommunizieren und jeder sorgt dann bei den eigenen eingehenden Paketen für die gewünschte Qualität.
Die Regelung ist auf verbindungsorientierte Protokolle beschränkt, da bei verbindungslosen Protokollen, der Empfänger nicht steuern kann, welche Pakete ihm zugeschickt werden.
TCP ist ein verbindungsorientiertes Protokoll und auch das am häufigsten momentan eingesetzte (HTTP setzt auf TCP auf). Somit ist die Einschränkung auf verbindungsorientierte Protokolle, wie TCP, nicht wesentlich.
mx880 ist dagegen
Ich sehe in dem Vorschlag mehrere Probleme.
Meiner Meinung nach ist die Vorraussetzung ein "Qualitätsmanagement" sei nötig nicht unbedingt zutreffend. Lediglich die Provider, die sich von solchen Mechanismen Profit versprechen, behaupten dies immer wieder. Den Beweis sind sie bis jetzt aber schuldig geblieben. Wenn es also überhaupt solch ein "Management" geben soll, dann bitte nur auf Grund von klaren Fakten.
Die Begründung verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz. Ich nehme mal an mit "eingehende Pakete" sind Pakete gemeint, die von einem Anbieter z.B. zu einem DSL-Anschluss geschickt werden. Dabei lässt sich aber wunderbar die Verbindung des Anbieters X gegenüber der des Anbieters Y drosseln. Dadurch hat X gegenüber Y aber einen Marktnachteil, da seine Inhalte länger brauchen bis sie geladen sind. Es ist also egal wo differenziert wird, ob es nun beim Down- oder Upload passiert. Und wenn eben nur nach Kunden bzw. Anbietern differenziert wird, dann werden eben nur Kunden bzw. Anbieter diskriminiert. Diskriminiert wird immer.
Den letzten Teil, die einschränkung auf TCP sei "nicht wesentlich" und man müsse VoIP "lediglich" über TCP laufen lassen halte ich für schlicht nicht haltbar. Gerade bei wie von den Providern behauptet "ausgereizten" Verbindungen würden die Resends von TCP das Ganze wahrscheinlich so ausbremsen, das VoIP nicht funktionieren würde, egal mit welchem "Management". Deshalb laufen auch VoIP, Internetradio und IPTV in der Regel über UDP.