Papier: 2.02.02 Internet-Protokoll Version 6 (IPv6)

Originalversion

1 Das heutige Internet basiert ganz wesentlich auf der
2 Entwicklung einiger US-amerikanischer Forscher in den frühen
3 70er Jahren – dem Internet Protokoll in der Version 4
4 (IPv4). Ziel war damals, eine skalierbare Netzarchitektur zu
5 entwickeln, die im Wesentlichen die forschende Welt
6 miteinander verbinden konnte. Durch die Entwicklung des
7 World Wide Web Anfang der 90er Jahre wurde dieses Netz auf
8 einmal durch normale Nutzer zugänglich und Milliarden von
9 Computern und anderen internetfähigen Geräten wurden
10 Bestandteil des Netzes. So weitsichtig die über 35 Jahre
11 alte Entwicklung des Internet Protokolls auch war, wurde
12 schnell klar, dass die Skalierbarkeit der seit 1983
13 standardisierten Version 4 an ihre Grenzen stoßen wird.
14 Heute ist klar erkennbar, dass der mit IPv4 adressierbare
15 Umfang an Endgeräten und Hosts trotz vieler Maßnahmen durch
16 Standardisierung in der IETF in sehr naher Zukunft an seine
17 Grenzen stößt. Bereits Anfang der 90er Jahre wurde von der
18 Internet Engineering Task Force (IETF) das Internet
19 Protokoll in der Version 6 (IPv6) mit dem Ziel
20 standardisiert, die Skalierbarkeit des Internets nochmals
21 deutlich zu erhöhen und Schwächen der Version 4 zu
22 beseitigen.
23
24 Als Evolutionsschritt basiert IPv6 auf der gleichen Struktur
25 wie IPv4. Der Adressraum steigt damit auf die fast
26 unvorstellbare Zahl von 2^128 (rund 3,4 x 10^38)
27 IP-Adressen. Erweiterungen wurden sparsam vorgenommen, so
28 z.B. die Integration von IPSec zur Erhöhung der Sicherheit
29 in der nach wie vor als Designkriterium geltenden
30 Ende-zu-Ende Kommunikation zwischen zwei IP-fähigen
31 Endgeräten oder Hosts, Autokonfiguration der Hosts sowie
32 eine verbesserte Behandlung von Quality of Service (QoS).
33 Hierbei handelt es sich um Erweiterungen, die bisher mit
34 zusätzlichen Protokollen oder Diensten realisiert werden
35 mussten und nun nativ mit IPv6 unterstützt werden.
36
37 IPv6 führt zudem bestimmte Headerfelder ein, die spezifisch
38 die Sicherstellung von Quality of Service zum Ziel haben.
39 Hierfür können im Rahmen der Felder „Traffic Class“ bzw.
40 „Flow Label“ Prioritätsstufen vergeben werden, die die
41 Behandlung bestimmter Datenpakete beim Router bestimmen
42 können und damit eine Analyse der Datenpakete überflüssig
43 machen würde. Die dadurch grundsätzlich ermöglichte
44 Priorisierung hat aber nicht automatisch eine Bedeutung für
45 das Netzmanagement in der Praxis. Zum einen helfen
46 entsprechende Angaben nicht, solange IPv4 und IPv6 parallel
47 betrieben werden. Zum anderen können Headerinformationen für
48 ein effektives Netzwerkmanagement über Netzgrenzen hinaus
49 nur dann genutzt werden, wenn diese Informationen an den
50 Netzgrenzen auch erhalten bleiben, was heute jedoch nicht
51 Fall ist, da die Informationen an den Grenzen in der Regel
52 zurückgesetzt werden. Es bedarf daher einer internationalen
53 Standardisierung und entsprechender kommerzieller
54 Vereinbarungen, mit denen die Weiterleitung und
55 entsprechende Behandlung der unterschiedlichen
56 Serviceklassen garantiert werden können.

Der Text verglichen mit der Originalversion

1 Das heutige Internet basiert ganz wesentlich auf der
2 Entwicklung einiger US-amerikanischer Forscher in den frühen
3 70er Jahren – dem Internet Protokoll in der Version 4
4 (IPv4). Ziel war damals, eine skalierbare Netzarchitektur zu
5 entwickeln, die im Wesentlichen die forschende Welt
6 miteinander verbinden konnte. Durch die Entwicklung des
7 World Wide Web Anfang der 90er Jahre wurde dieses Netz auf
8 einmal durch normale Nutzer zugänglich und Milliarden von
9 Computern und anderen internetfähigen Geräten wurden
10 Bestandteil des Netzes. So weitsichtig die über 35 Jahre
11 alte Entwicklung des Internet Protokolls auch war, wurde
12 schnell klar, dass die Skalierbarkeit der seit 1983
13 standardisierten Version 4 an ihre Grenzen stoßen wird.
14 Heute ist klar erkennbar, dass der mit IPv4 adressierbare
15 Umfang an Endgeräten und Hosts trotz vieler Maßnahmen durch
16 Standardisierung in der IETF in sehr naher Zukunft an seine
17 Grenzen stößt. Bereits Anfang der 90er Jahre wurde von der
18 Internet Engineering Task Force (IETF) das Internet
19 Protokoll in der Version 6 (IPv6) mit dem Ziel
20 standardisiert, die Skalierbarkeit des Internets nochmals
21 deutlich zu erhöhen und Schwächen der Version 4 zu
22 beseitigen.
23
24 Als Evolutionsschritt basiert IPv6 auf der gleichen Struktur
25 wie IPv4. Der Adressraum steigt damit auf die fast
26 unvorstellbare Zahl von 2^128 (rund 3,4 x 10^38)
27 IP-Adressen. Erweiterungen wurden sparsam vorgenommen, so
28 z.B. die Integration von IPSec zur Erhöhung der Sicherheit
29 in der nach wie vor als Designkriterium geltenden
30 Ende-zu-Ende Kommunikation zwischen zwei IP-fähigen
31 Endgeräten oder Hosts, Autokonfiguration der Hosts sowie
32 eine verbesserte Behandlung von Quality of Service (QoS).
33 Hierbei handelt es sich um Erweiterungen, die bisher mit
34 zusätzlichen Protokollen oder Diensten realisiert werden
35 mussten und nun nativ mit IPv6 unterstützt werden.
36
37 IPv6 führt zudem bestimmte Headerfelder ein, die spezifisch
38 die Sicherstellung von Quality of Service zum Ziel haben.
39 Hierfür können im Rahmen der Felder „Traffic Class“ bzw.
40 „Flow Label“ Prioritätsstufen vergeben werden, die die
41 Behandlung bestimmter Datenpakete beim Router bestimmen
42 können und damit eine Analyse der Datenpakete überflüssig
43 machen würde. Die dadurch grundsätzlich ermöglichte
44 Priorisierung hat aber nicht automatisch eine Bedeutung für
45 das Netzmanagement in der Praxis. Zum einen helfen
46 entsprechende Angaben nicht, solange IPv4 und IPv6 parallel
47 betrieben werden. Zum anderen können Headerinformationen für
48 ein effektives Netzwerkmanagement über Netzgrenzen hinaus
49 nur dann genutzt werden, wenn diese Informationen an den
50 Netzgrenzen auch erhalten bleiben, was heute jedoch nicht
51 Fall ist, da die Informationen an den Grenzen in der Regel
52 zurückgesetzt werden. Es bedarf daher einer internationalen
53 Standardisierung und entsprechender kommerzieller
54 Vereinbarungen, mit denen die Weiterleitung und
55 entsprechende Behandlung der unterschiedlichen
56 Serviceklassen garantiert werden können.

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