1 | Das heutige Internet basiert ganz wesentlich auf der |
2 | Entwicklung einiger US-amerikanischer Forscher in den |
3 | frühen 70er Jahren – dem Internet Protokoll in der Version |
4 | 4 (IPv4). Ziel war damals, eine skalierbare Netzarchitektur |
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10 | Bestandteil des Netzes. So weitsichtig die über 35 Jahre |
11 | alte Entwicklung des Internet Protokolls auch war, wurde |
12 | schnell klar, dass die Skalierbarkeit der seit 1983 |
13 | standardisierten Version 4 an ihre Grenzen stoßen wird. |
14 | Heute ist klar erkennbar, dass der mit IPv4 adressierbare |
15 | Umfang an Endgeräten und Hosts trotz vieler Maßnahmen durch |
16 | Standardisierung in der IETF in sehr naher Zukunft an seine |
17 | Grenzen stößt. Bereits Anfang der 90er Jahre wurde von der |
18 | Internet Engineering Task Force (IETF) das Internet |
19 | Protokoll in der Version 6 (IPv6) mit dem Ziel |
20 | standardisiert, die Skalierbarkeit des Internets nochmals |
21 | deutlich zu erhöhen und Schwächen der Version 4 zu |
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24 | Als Evolutionsschritt basiert IPv6 auf der gleichen |
25 | Struktur wie IPv4. Der Adressraum steigt damit auf die fast |
26 | unvorstellbare Zahl von 2^128 (rund 3,4 x 10^38) |
27 | IP-Adressen. Erweiterungen wurden sparsam vorgenommen, so |
28 | z.B. die Integration von IPSec zur Erhöhung der Sicherheit |
29 | in der nach wie vor als Designkriterium geltenden |
30 | Ende-zu-Ende Kommunikation zwischen zwei IP-fähigen |
31 | Endgeräten oder Hosts, Autokonfiguration der Hosts sowie |
32 | eine verbesserte Behandlung von Quality of Service (QoS). |
33 | Hierbei handelt es sich um Erweiterungen, die bisher mit |
34 | zusätzlichen Protokollen oder Diensten realisiert werden |
35 | mussten und nun nativ mit IPv6 unterstützt werden. |
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37 | IPv6 führt zudem bestimmte Headerfelder ein, die spezifisch |
38 | die Sicherstellung von Quality of Service zum Ziel haben. |
39 | Hierfür können im Rahmen der Felder „Traffic Class“ bzw. |
40 | „Flow Label“ Prioritätsstufen vergeben werden, die die |
41 | Behandlung bestimmter Datenpakete beim Router bestimmen |
42 | können und damit eine Analyse der Datenpakete überflüssig |
43 | machen würde. Die dadurch grundsätzlich ermöglichte |
44 | Priorisierung hat aber nicht automatisch eine Bedeutung für |
45 | das Netzmanagement in der Praxis. Zum einen helfen |
46 | entsprechende Angaben nicht, solange IPv4 und IPv6 parallel |
47 | betrieben werden. Zum anderen können Headerinformationen |
48 | für ein effektives Netzwerkmanagement über Netzgrenzen |
49 | hinaus nur dann genutzt werden, wenn diese Informationen an |
50 | den Netzgrenzen auch erhalten bleiben, was heute jedoch |
51 | nicht Fall ist, da die Informationen an den Grenzen in der |
52 | Regel zurückgesetzt werden. Es bedarf daher einer |
53 | internationalen Standardisierung und entsprechender |
54 | kommerzieller Vereinbarungen, mit denen die Weiterleitung |
55 | und entsprechende Behandlung der unterschiedlichen |
56 | Serviceklassen garantiert werden können. |
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2.02.02 Internet-Protokoll Version 6 (IPv6) (Originalversion)
von EnqueteSekretariat, angelegt -
2.02.02 Internet-Protokoll Version 6 (IPv6) (Originalversion)
von EnqueteSekretariat, angelegt1 Das heutige Internet basiert ganz wesentlich auf der 2 Entwicklung einiger US-amerikanischer Forscher in den frühen 3 70er Jahren – dem Internet Protokoll in der Version 4 4 (IPv4). Ziel war damals, eine skalierbare Netzarchitektur zu 5 entwickeln, die im Wesentlichen die forschende Welt 6 miteinander verbinden konnte. Durch die Entwicklung des 7 World Wide Web Anfang der 90er Jahre wurde dieses Netz auf 8 einmal durch normale Nutzer zugänglich und Milliarden von 9 Computern und anderen internetfähigen Geräten wurden 10 Bestandteil des Netzes. So weitsichtig die über 35 Jahre 11 alte Entwicklung des Internet Protokolls auch war, wurde 12 schnell klar, dass die Skalierbarkeit der seit 1983 13 standardisierten Version 4 an ihre Grenzen stoßen wird. 14 Heute ist klar erkennbar, dass der mit IPv4 adressierbare 15 Umfang an Endgeräten und Hosts trotz vieler Maßnahmen durch 16 Standardisierung in der IETF in sehr naher Zukunft an seine 17 Grenzen stößt. Bereits Anfang der 90er Jahre wurde von der 18 Internet Engineering Task Force (IETF) das Internet 19 Protokoll in der Version 6 (IPv6) mit dem Ziel 20 standardisiert, die Skalierbarkeit des Internets nochmals 21 deutlich zu erhöhen und Schwächen der Version 4 zu 22 beseitigen. 23 24 Als Evolutionsschritt basiert IPv6 auf der gleichen Struktur 25 wie IPv4. Der Adressraum steigt damit auf die fast 26 unvorstellbare Zahl von 2128 (rund 3,4•1038) IP-Adressen. 27 Erweiterungen wurden sparsam vorgenommen, so z.B. die 28 Integration von IPSec zur Erhöhung der Sicherheit in der 29 nach wie vor als Designkriterium geltenden Ende-zu-Ende 30 Kommunikation zwischen zwei IP-fähigen Endgeräten oder 31 Hosts, Autokonfiguration der Hosts sowie eine verbesserte 32 Behandlung von Quality of Service (QoS). Hierbei handelt es 33 sich um Erweiterungen, die bisher mit zusätzlichen 34 Protokollen oder Diensten realisiert werden mussten und nun 35 nativ mit IPv6 unterstützt werden. 36 37 IPv6 führt zudem bestimmte Headerfelder ein, die spezifisch 38 die Sicherstellung von Quality of Service zum Ziel haben. 39 Hierfür können im Rahmen der Felder „Traffic Class“ bzw. 40 „Flow Label“ Prioritätsstufen vergeben werden, die die 41 Behandlung bestimmter Datenpakete beim Router bestimmen 42 können und damit eine Analyse der Datenpakete überflüssig 43 machen würde. Die dadurch grundsätzlich ermöglichte 44 Priorisierung hat aber nicht automatisch eine Bedeutung für 45 das Netzmanagement in der Praxis. Zum einen helfen 46 entsprechende Angaben nicht, solange IPv4 und IPv6 parallel 47 betrieben werden. Zum anderen können Headerinformationen für 48 ein effektives Netzwerkmanagement über Netzgrenzen hinaus 49 nur dann genutzt werden, wenn diese Informationen an den 50 Netzgrenzen auch erhalten bleiben, was heute jedoch nicht 51 Fall ist, da die Informationen an den Grenzen in der Regel 52 zurückgesetzt werden. Es bedarf daher einer internationalen 53 Standardisierung und entsprechender kommerzieller 54 Vereinbarungen, mit denen die Weiterleitung und 55 entsprechende Behandlung der unterschiedlichen 56 Serviceklassen garantiert werden können.