Papier: 2.02.01 Next-Generation-Networks (NGN)
Originalversion
| 1 | Die Telekommunikationsunternehmen in Deutschland werden ihre |
| 2 | Netze in den nächsten Jahren auf IP-Technologie umzustellen |
| 3 | und sog. Next Generation Networks (NGN) aufbauen. Einige |
| 4 | davon investieren zudem in Hochgeschwindigkeitszugangsnetze |
| 5 | (sog. Next Generation Access (NGA)). Dadurch sollen |
| 6 | einerseits mögliche langfristige Effizienzpotentiale |
| 7 | genutzt, andererseits aber die Möglichkeiten geschaffen |
| 8 | werden, neuartige, innovative Breitbanddienste zu entwickeln |
| 9 | und dem Endkunden anzubieten. |
| 10 | |
| 11 | Mit der Umstellung auf NGN werden alle Dienste, die bislang |
| 12 | auf eigens für sie und ihre speziellen Anforderungen |
| 13 | aufgebauten (sog. dedizierte) Netze realisiert wurden, |
| 14 | zukünftig auf nur einem einzigen Netz realisiert werden. |
| 15 | Dies bezieht auch Dienste mit ein, die für Geschäftskunden |
| 16 | schon heute auf gemanagten IP-Netzen erbracht werden. Diese |
| 17 | sind für die Aufrechterhaltung eines erfolgreichen |
| 18 | Geschäftsbetriebs immer stärker von der Qualität und |
| 19 | Zuverlässigkeit ihrer Sprach- und Datennetze abhängig. Der |
| 20 | Betrieb einer zweiten parallelen Infrastruktur für |
| 21 | professionelle Kunden ist aber mit hohen Kosten verbunden, |
| 22 | die insbesondere für den Mittelstand eine nicht zu |
| 23 | unterschätzende Eintrittsbarriere darstellen. Es muss daher |
| 24 | insbesondere darum gehen, der Vielzahl von unterschiedlichen |
| 25 | Kunden jeweils alle heute von ihnen genutzten Dienste in |
| 26 | derselben oder besseren Qualität sowie mit denselben oder |
| 27 | besseren Eigenschaften möglichst effizient anzubieten. Zudem |
| 28 | gilt es, das Potential für neue innovative Dienste zu heben |
| 29 | und gleichzeitig ein hohes Maß an Sicherheit und |
| 30 | Verbraucherschutz zu bieten bei gleichzeitig stark |
| 31 | ansteigenden Verkehrs- und Datenmengen. |
| 32 | |
| 33 | Dies gelingt nicht ausschließlich, aber maßgeblich durch |
| 34 | intelligentes Netzwerkmanagement. Die Nutzung von Diensten |
| 35 | wie Youtube sowie die Verteilung von IPTV in höchster |
| 36 | Qualität sind mit den Mechanismen des heutigen Internets nur |
| 37 | schwerlich realisierbar. In Kombination mit immer größer |
| 38 | werdenden Dateien und kritischen Echtzeitanwendungen muss |
| 39 | eine zukünftige Netzinfrastruktur für kommerzielle Dienste |
| 40 | und Anwendungen eine abgestimmte Dienstequalität |
| 41 | sicherstellen können. |
| 42 | |
| 43 | Grundsätzlich bedingen sich Infrastruktur und Dienste in der |
| 44 | Telekommunikation gegenseitig. Das bedeutet einerseits, die |
| 45 | Realisierung hochwertiger Dienste setzt eine entsprechend |
| 46 | hochwertige Infrastruktur voraus. Andererseits misst sich |
| 47 | der wirtschaftliche Erfolg einer Infrastruktur auch am |
| 48 | Erfolg der auf ihr realisierten Dienste. Treiber der |
| 49 | Nutzernachfrage nach breitbandigen |
| 50 | Telekommunikationsanschlüssen sind überzeugende Anwendungen, |
| 51 | denn erst durch sie gewinnt die technische Infrastruktur |
| 52 | Nutzwert für die Kunden. Die Weiterentwicklung der |
| 53 | technischen Infrastruktur selbst als auch ein intelligenten |
| 54 | Netzwerkmanagement, das die Realisierung von Diensten mit |
| 55 | speziellen Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen sowie |
| 56 | dienstespezifischen Eigenschaften ermöglicht und |
| 57 | gewährleistet, kann deshalb sowohl den Endkunden, aber auch |
| 58 | den Anbietern solcher speziellen Dienste zu Gute kommen. |
| 59 | |
| 60 | Eine Gleichbehandlung aller Datenpakete unabhängig von den |
| 61 | dienste- oder nutzerspezifischen Anforderungen birgt |
| 62 | insofern das Risiko, dass alle Dienste nur mittelmäßig |
| 63 | realisiert werden können. Darunter leiden solche |
| 64 | spezifischen Dienste, die von der Zusicherung bestimmter |
| 65 | Qualitätsparameter abhängig sind. Ohne |
| 66 | Qualitätsdifferenzierung wären sie für die Nutzer entweder |
| 67 | nicht in den gewünschten Qualitäten oder nur zu hohen Kosten |
| 68 | verfügbar. Insofern besteht bei solchen speziellen Diensten |
| 69 | die Gefahr, dass Innovationen, die erst durch differenzierte |
| 70 | Realisierungsmöglichkeiten für Dienste mittels |
| 71 | Netzwerkmanagement ermöglicht werden, durch eine |
| 72 | vorgeschriebene Gleichbehandlung aller Datenpakete behindert |
| 73 | werden. |
| 74 | |
| 75 | Hiermit soll nicht unterschlagen werden, dass ein Großteil |
| 76 | der Internetdienste nicht zwangsläufig von der Zusicherung |
| 77 | bestimmter Qualitätsparameter abhängig ist. Die enorme |
| 78 | Innovationskraft im Internet beruht gerade darauf, dass neue |
| 79 | Dienste zunächst für einen kleinen, oft regional |
| 80 | abgegrenzten Nutzerkreis ohne große Markteintrittskosten |
| 81 | getestet werden können. Wenn diese Dienste Erfolg haben, |
| 82 | wächst die Nachfrage und es werden in größerem Umfang die |
| 83 | von den Netzbetreibern bereitgestellten Netzkapazitäten in |
| 84 | Anspruch genommen. Mittel- bis langfristig steigt der |
| 85 | Bandbreitenbedarf insgesamt, was eine Weiterentwicklung der |
| 86 | Netzinfrastruktur, insbesondere im Access- und |
| 87 | Aggregationsnetz erforderlich macht. Die seitens der neuen |
| 88 | Dienste generierte Nachfrage hilft dabei auch, die |
| 89 | erweiterte Leistungsfähigkeit der Infrastruktur, etwa |
| 90 | größere Bandbreiten oder künftig eventuell auch bestimmte |
| 91 | Qualitätszusicherungen zu vermarkten, indem für den |
| 92 | Endkunden der Mehrwert der erweiterten Leistungsfähigkeit |
| 93 | anhand des konkreten Dienstes erkennbar wird. |
Der Text verglichen mit der Originalversion
| 1 | Die Telekommunikationsunternehmen in Deutschland werden ihre |
| 2 | Netze in den nächsten Jahren auf IP-Technologie umzustellen |
| 3 | und sog. Next Generation Networks (NGN) aufbauen. Einige |
| 4 | davon investieren zudem in Hochgeschwindigkeitszugangsnetze |
| 5 | (sog. Next Generation Access (NGA)). Dadurch sollen |
| 6 | einerseits mögliche langfristige Effizienzpotentiale |
| 7 | genutzt, andererseits aber die Möglichkeiten geschaffen |
| 8 | werden, neuartige, innovative Breitbanddienste zu entwickeln |
| 9 | und dem Endkunden anzubieten. |
| 10 | |
| 11 | Mit der Umstellung auf NGN werden alle Dienste, die bislang |
| 12 | auf eigens für sie und ihre speziellen Anforderungen |
| 13 | aufgebauten (sog. dedizierte) Netze realisiert wurden, |
| 14 | zukünftig auf nur einem einzigen Netz realisiert werden. |
| 15 | Dies bezieht auch Dienste mit ein, die für Geschäftskunden |
| 16 | schon heute auf gemanagten IP-Netzen erbracht werden. Diese |
| 17 | sind für die Aufrechterhaltung eines erfolgreichen |
| 18 | Geschäftsbetriebs immer stärker von der Qualität und |
| 19 | Zuverlässigkeit ihrer Sprach- und Datennetze abhängig. Der |
| 20 | Betrieb einer zweiten parallelen Infrastruktur für |
| 21 | professionelle Kunden ist aber mit hohen Kosten verbunden, |
| 22 | die insbesondere für den Mittelstand eine nicht zu |
| 23 | unterschätzende Eintrittsbarriere darstellen. Es muss daher |
| 24 | insbesondere darum gehen, der Vielzahl von unterschiedlichen |
| 25 | Kunden jeweils alle heute von ihnen genutzten Dienste in |
| 26 | derselben oder besseren Qualität sowie mit denselben oder |
| 27 | besseren Eigenschaften möglichst effizient anzubieten. Zudem |
| 28 | gilt es, das Potential für neue innovative Dienste zu heben |
| 29 | und gleichzeitig ein hohes Maß an Sicherheit und |
| 30 | Verbraucherschutz zu bieten bei gleichzeitig stark |
| 31 | ansteigenden Verkehrs- und Datenmengen. |
| 32 | |
| 33 | Dies gelingt nicht ausschließlich, aber maßgeblich durch |
| 34 | intelligentes Netzwerkmanagement. Die Nutzung von Diensten |
| 35 | wie Youtube sowie die Verteilung von IPTV in höchster |
| 36 | Qualität sind mit den Mechanismen des heutigen Internets nur |
| 37 | schwerlich realisierbar. In Kombination mit immer größer |
| 38 | werdenden Dateien und kritischen Echtzeitanwendungen muss |
| 39 | eine zukünftige Netzinfrastruktur für kommerzielle Dienste |
| 40 | und Anwendungen eine abgestimmte Dienstequalität |
| 41 | sicherstellen können. |
| 42 | |
| 43 | Grundsätzlich bedingen sich Infrastruktur und Dienste in der |
| 44 | Telekommunikation gegenseitig. Das bedeutet einerseits, die |
| 45 | Realisierung hochwertiger Dienste setzt eine entsprechend |
| 46 | hochwertige Infrastruktur voraus. Andererseits misst sich |
| 47 | der wirtschaftliche Erfolg einer Infrastruktur auch am |
| 48 | Erfolg der auf ihr realisierten Dienste. Treiber der |
| 49 | Nutzernachfrage nach breitbandigen |
| 50 | Telekommunikationsanschlüssen sind überzeugende Anwendungen, |
| 51 | denn erst durch sie gewinnt die technische Infrastruktur |
| 52 | Nutzwert für die Kunden. Die Weiterentwicklung der |
| 53 | technischen Infrastruktur selbst als auch ein intelligenten |
| 54 | Netzwerkmanagement, das die Realisierung von Diensten mit |
| 55 | speziellen Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen sowie |
| 56 | dienstespezifischen Eigenschaften ermöglicht und |
| 57 | gewährleistet, kann deshalb sowohl den Endkunden, aber auch |
| 58 | den Anbietern solcher speziellen Dienste zu Gute kommen. |
| 59 | |
| 60 | Eine Gleichbehandlung aller Datenpakete unabhängig von den |
| 61 | dienste- oder nutzerspezifischen Anforderungen birgt |
| 62 | insofern das Risiko, dass alle Dienste nur mittelmäßig |
| 63 | realisiert werden können. Darunter leiden solche |
| 64 | spezifischen Dienste, die von der Zusicherung bestimmter |
| 65 | Qualitätsparameter abhängig sind. Ohne |
| 66 | Qualitätsdifferenzierung wären sie für die Nutzer entweder |
| 67 | nicht in den gewünschten Qualitäten oder nur zu hohen Kosten |
| 68 | verfügbar. Insofern besteht bei solchen speziellen Diensten |
| 69 | die Gefahr, dass Innovationen, die erst durch differenzierte |
| 70 | Realisierungsmöglichkeiten für Dienste mittels |
| 71 | Netzwerkmanagement ermöglicht werden, durch eine |
| 72 | vorgeschriebene Gleichbehandlung aller Datenpakete behindert |
| 73 | werden. |
| 74 | |
| 75 | Hiermit soll nicht unterschlagen werden, dass ein Großteil |
| 76 | der Internetdienste nicht zwangsläufig von der Zusicherung |
| 77 | bestimmter Qualitätsparameter abhängig ist. Die enorme |
| 78 | Innovationskraft im Internet beruht gerade darauf, dass neue |
| 79 | Dienste zunächst für einen kleinen, oft regional |
| 80 | abgegrenzten Nutzerkreis ohne große Markteintrittskosten |
| 81 | getestet werden können. Wenn diese Dienste Erfolg haben, |
| 82 | wächst die Nachfrage und es werden in größerem Umfang die |
| 83 | von den Netzbetreibern bereitgestellten Netzkapazitäten in |
| 84 | Anspruch genommen. Mittel- bis langfristig steigt der |
| 85 | Bandbreitenbedarf insgesamt, was eine Weiterentwicklung der |
| 86 | Netzinfrastruktur, insbesondere im Access- und |
| 87 | Aggregationsnetz erforderlich macht. Die seitens der neuen |
| 88 | Dienste generierte Nachfrage hilft dabei auch, die |
| 89 | erweiterte Leistungsfähigkeit der Infrastruktur, etwa |
| 90 | größere Bandbreiten oder künftig eventuell auch bestimmte |
| 91 | Qualitätszusicherungen zu vermarkten, indem für den |
| 92 | Endkunden der Mehrwert der erweiterten Leistungsfähigkeit |
| 93 | anhand des konkreten Dienstes erkennbar wird. |
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