Zwei Prozesse sind zu beobachten:
Im Internet konvergieren verschiedene Medien. (Online-Nachrichten, VoIP, video on demand, Webradio, E-Mail,...)
Verschiedene Serviceprovider (etwa (aber nur beispielhaft) die Telekom) sind weit mehr als das. Sie besitzen Infrastruktur, bieten verschiedene Dienstleistungen an (Internetbereitstellung, Hosting, technischer Kundendienst) und sind selbst bedeutende Inhalteanbieter (Mailservice, Entertainmentkanäle, Webshops, Webnachrichten, Klingeltöne,...)
Diese Unternehmen sind so in vielfältiger Weise selbst Kunde von sich, bzw. versucht, den dem Endkunden möglichst auf die eigenen Angebote zu lenken. Aus der technischen Entwicklung können so vertikalen Kartelle erwachsen. Dies geschieht auf dem besonders schützenswerten Medienmarkt. (In meiner Wahrnehmung ist "das Internet" = "der Medienmarkt").
Der Vorschlag: Das Bundeskartellamt soll die in Deutschland tätigen Unternehmen verstärkt in Hinsicht auf die erläuterte Problematik beobachten. Die Teilnehmer der Netzneutralitätsdebatte sollen zur Kenntnis nehmen, daß Netzneutralität auch wirtschaftliche Vorteile bringt.
Relevanz: Es ist zu befürchten, daß eine Einschränkung der Netzneutralität die Provider in die Lage versetzt, wirtschaftliche Partikularinteressen durchzusetzen. Wettbewerbsverzerrungen, Innovationsverschleppung und gesamtwirschaftlicher Schaden würden sich daraus ergeben.