| 1 | Die Möglichkeit für Endkunden, sämtliche Internetdienste |
| 2 | diskriminierungsfrei nutzen zu können bildet eine der |
| 3 | maßgeblichen Ausgangsüberlegungen der |
| 4 | Netzneutralitätsdebatte. Der sich darin widerspiegelnde |
| 5 | Anspruch, dass das Internet als demokratisches Medium bzw. |
| 6 | als demokratische Infrastruktur grundsätzlich offen sein |
| 7 | muss ist einer der Konsensanker der Diskussion. Denn die |
| 8 | prinzipielle Offenheit des Internet wird aktuell von keiner |
| 9 | Seite in Frage gestellt. Notwendig ist indes, den Anspruch |
| 10 | der Offenheit bzw. Diskriminierungsfreiheit für Endkunden |
| 11 | wie auch den Begriff des „Internetdienstes“ in diesem |
| 12 | Kontext zu präzisieren, um die Forderung für konkrete |
| 13 | praktische Folgerungen handhabbar zu machen. Denn schon |
| 14 | heute sind für den Endkunden aus verschiedensten Gründen |
| 15 | nicht in allen Konstellationen sämtliche netzbasierten |
| 16 | Dienste vollständig frei verfügbar. Entsprechende |
| 17 | Beschränkungen bestehen etwa, wenn... |
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| 19 | • durch generelle Beschränkung des Daten- bzw. |
| 20 | Bandbreitenvolumens in spezifischen Tarifen die Nutzung von |
| 21 | Internetdiensten mit Erreichen des vereinbarten Limits nur |
| 22 | noch verlangsamt möglich ist. |
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| 24 | • auf der dem Kunden zur Verfügung gestellten |
| 25 | TK-Infrastruktur neben dem Zugang zum offenen Internet |
| 26 | proprietäre Umgebungen implementiert werden, die auch |
| 27 | technisch von diesem Zugang abgegrenzt sind (Bsp.: walled |
| 28 | garden IPTV-Umgebungen; Fernsehempfang im Kabel). |
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| 30 | • die Nutzung bestimmter Dienste bzw. Funktionalitäten in |
| 31 | TK-Netzen technisch eingeschränkt bzw. von der Nutzung eines |
| 32 | spezifischen Tarifs abhängig gemacht wird (etwa VoIP im |
| 33 | Mobilnetz, Tethering, Drosselung von P2P-Datenverkehr). |
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| 35 | • auf Diensteebene die Zugänglichkeit zu bestimmten |
| 36 | Angeboten von den Dienstebetreibern selbst eingeschränkt |
| 37 | wird, etwa durch Registrierungsanforderungen, Bezahlmodelle |
| 38 | oder etwa auch Geolokalisation zur Absicherung |
| 39 | lizenzrechtlicher Vorgaben. |
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| 41 | • die Nutzung bestimmter internetbasierter Dienste oder |
| 42 | Services an die Vorhaltung eines spezifischen Endgeräts bzw. |
| 43 | die Nutzung eines bestimmten Betriebssystems gekoppelt ist, |
| 44 | wie im Bereich der Applications im Smartphone-Sektor oder im |
| 45 | Bereich der internetfähigen Spielkonsolen. |
| 46 | |
| 47 | • die Zugänglichkeit bestimmter an sich frei zugänglicher |
| 48 | Dienste etwa im World Wide Web auf staatliche Anordnung von |
| 49 | Zugangsprovidern erschwert wird. |
| 50 | Die Beispiele zeigen, ohne sie damit zu bewerten, dass schon |
| 51 | jetzt nicht jeder Verbraucher völlig uneingeschränkten |
| 52 | Zugang zu sämtlichen bekannten Services, Diensten und |
| 53 | Inhalten hat, sondern verschiedene Einschränkungen bestehen. |
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3.02.01 Ausgangsüberlegungen (Originalversion)
von EnqueteSekretariat, angelegt
